Die meisten Unternehmen sind im Kern aus einer spezifischen Geschäftsidee heraus entstanden – getragen von einem Visionär, der an die Idee glaubte und sie zum Erfolg führte – vorbei an Irrtümern und Rückschlägen. Durch Wachstum und Effizienzsteigerung wandelt sich die Unternehmenskultur im Laufe der Zeit. Die anfängliche Kultur des Explorierens (Dynamik) wird in Teilen abgelöst von einer Kultur der Prozesse und Strukturen (Verstetigung), in der Qualität und Effizienz einen großen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg leisten. Der Kontext verändert sich und damit das Verhaltensspektrum der Mitarbeiter. Erfolg wird zum Ergebnis präziser Planung und der effizienten Umsetzung von Antworten auf Marktbedürfnisse. Ein vollumfängliches „zurück zu den Anfängen“ würde zu einem wirtschaftlich schädlichen Chaos führen, anstatt eine Dynamik der Erneuerung in Gang zu setzen. Daraus ergibt sich die Frage:
„Wie kann ein Unternehmen das Explorieren wieder erlernen und das Eine tun, ohne das Andere zu lassen?”
Benno findet hierzu Antworten in sprachlicher Differenzierung: Herausforderungen komplizierter Natur kann man in der Regel mit Wissen, Planung und Prozessen begegnen. Für ein hohes Maß an Effizienz ist das Vermeiden von Fehlern mitunter entscheidend. Die Frage nach dem „Wie?“ steht hier im Fokus der Lösungsfindung.
Bei komplexen Herausforderungen greifen die standardisierten Methoden und Prozesse zur Lösung komplizierter Probleme nicht. Die Weggefährten zur Lösung komplexer Herausforderungen finden wir im Veränderungswillen, Irrtum, würdevollen Scheitern und dem Erkenntnisgewinn in einem dynamischen, lernenden Umfeld. Hier steht der Mitarbeiter und sein implizites Können im Mittelpunkt.
Der Kontext und die daraus entstehenden Erwartungen entscheiden über das Verhaltensspektrum der Mitarbeiter in Unternehmen. Gelebte Rituale, Freiräume, Denkwerkzeuge und Methoden prägen und modifizieren den Kontext und sind ein Schlüssel, um Veränderungen und eine nachhaltige Kultur des Lernens in Gang zu setzen. Beide Lösungsräume – für komplizierten und komplexe Herausforderungen – sind für die Unternehmensentwicklung von Relevanz, insbesondere wenn es um den Kern des Unternehmens geht. Für die Exploration neuer Felder ist es hilfreich den Lösungsraum zu erweitern und externe Schlüsselkompetenzen, Technologien und Partnerschaften als Chance wahrzunehmen, um den Kern des eigenen Unternehmens durch neue Schalen zu stärken und zu schützen.
Herzlichen Dank Benno für deinen inspirierenden Impuls und die anregende Diskussion, an die wir mit diesem Blog-Eintrag anknüpfen.