Mit Start-ups, Inkubatoren, Buy-ins, Spin Offs etc. testen Unternehmen unterschiedliche Möglichkeiten bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
Dabei sind Unternehmen oft selbst in einem Zustand der Exploration als eine Form von Start-up gestartet. Einen Explorationsraum aufzuspannen heißt auch ein Stück weit zu den Wurzeln der Gründung zurückzukehren, um innerhalb des Unternehmens ein Bewusstsein für den Kern der Innovationskultur zu schaffen.
Ein gewachsenes Unternehmen kann das eine nicht tun und das andere lassen. Es gibt unterschiedliche Ansätze einen Explorationsraum zu etablieren und das Realisierungsfeld gleichzeitig weiterzuentwickeln. John Kotter beschreibt in seinem Modell des „dualen Betriebssystem“ einen integrativen Ansatz.
Dabei bildet die Durchdringung der beiden Betriebssysteme – hier der „Explorationsraum“ und das „Realisierungsfeld“ – den Kern des Modells.
Ziel dabei ist es, das Unternehmen aus seinem Inneren heraus weiterzuentwickeln und eine nachhaltige Innovationskultur aufzubauen. Der Schlüssel dafür sind die Mitarbeiter und deren Vernetzung untereinander. Aufgrund seiner Wandlungsfähigkeit kann das Unternehmen stetig aufs Neue stabilisiert werden.
Aus den ersten Projekten im Bereich der Organisationsentwicklung haben wir schnell gelernt, dass wir das Modell des „dualen Betriebsystems“ erweitern müssen, um bewußter am System selbst zu arbeiten. Diesen Raum haben wir gemeinsam mit unserer Projektpartnerin Claudia Träger weiterentwickelt und Reflexionsraum genannt. Er bietet uns die Möglichkeit, einen Schritt zurück zu treten und mit dem nötigen Abstand die Prozesse und Methoden auf den Prüfstand zu stellen, gegebenenfalls zu verwerfen und neu zu denken.
Innerhalb des Reflexionsraums entwickelt das Team die Fähigkeit, die beiden Betriebssysteme bewußt voneinander zu unterscheiden – sie jedoch nicht zu trennen. Ganz im Gegenteil: Ziel des Reflexionsraum ist es die beiden Betriebssysteme „Explorationsraum“ und „Realisierungsfeld“ integrativ miteinander zu verbinden.
Ein Unternehmen ist umso resilienter gegen Turbulenzen und Veränderungen des Umfelds desto diverser und wandlungsfähiger es ist. Die Wandlungsfähigkeit gründet auf der Vielfalt, Anpassungsfähigkeit und den Handlungsmöglichkeiten eines Unternehmens. Ziel des Explorationsraums ist es eine Vielzahl strategischer Optionen zu entwicklen, zu testen und zu filtern. Erste Hypothesen werden auf diese Weise zu neuen Chancenfeldern, die ins Realisierungsfeld fließen.
Headerbild: Caleb Woods